Genussradeln am Donauradweg
Zwei Ufer. Ein Ziel. Und viele Geschichten dazwischen.
Der Startpunkt ist Passau, das „Bayerische Venedig“. Drei Flüsse, enge Gassen, Dom St. Stephan – hier darf man sich Zeit lassen, bevor das Rad in Bewegung kommt. Dann die Entscheidung: Nord- oder Südufer? Egal wie sie ausfällt – beide Varianten führen entspannt zum Tagesziel. Kaum ist die Donau auf der Luitpoldbrücke überquert, nicken die Vesten Ober- und Niederhaus ein letztes Mal von oben herab. Ein stiller Gruß aus der Geschichte, bevor die Landschaft übernimmt.
Extra-Tipp:
Wer es besonders stilvoll mag, startet schon in Schärding. Die Silberzeile als Auftakt, der Innradweg als Warm-up – und dann hinein in den Donauradweg.
Natur, die einfach mitfährt.
Die Donau zeigt sich bald von ihrer ruhigeren, fast mediterranen Seite. Die Donauleiten begleiten die Fahrt mit sonnigen Hängen, seltenen Pflanzen und einer Landschaft, die nicht laut sein muss, um zu beeindrucken. Durch Erlau geht es nach Obernzell, wo im Schloss direkt am Strom Keramikgeschichte erzählt wird – ein kurzer Stopp, der den Kopf lüftet.
Und dann kommt ein Platz, der die Donau ziemlich wörtlich nimmt: das Naturerlebniszentrum Haus am Strom. Von Architektenhand wie „Welle und Kieselstein“ geformt, begrüßt es Besucher:innen unter anderem mit einem Wasserfahrstuhl – ja, richtig gelesen. Dazu gibt’s eine Reihe erlebnisreicher Naturführungen, die Fauna und Flora des Landstrichs näherbringen: anschauen, hinhören, verstehen – und dann wieder aufs Rad.
Am anderen Ufer taucht Burg Vichtenstein auf, darüber der Haugstein, höchste Erhebung des Sauwalds. Man fährt weiter, schaut hinüber und merkt: Hier reicht es oft, einfach nur zu rollen.
Die Donau einmal anders: mit der Zille.
In Niederranna wird kurz abgestiegen. Hier arbeitet Zillenbauer Witti, ein Handwerker, der weiß, wie die Donau tickt. Seit Generationen entstehen bei ihm Zillen - schmale, robuste Boote, gebaut für diesen Fluss. Ein Ausflug mit der Zille ist kein touristischer Schnickschnack sondern gelebte Donaukultur. Rad abstellen, einsteigen, treiben lassen. Das Wasser macht den Rhythmus, der Blick wird weiter, die Zeit langsamer. Danach steigt man wieder aufs Rad – ein bisschen leiser, ein bisschen gelassener.
Weiter geht's - auch übers Wasser.
Nach dem Zillenmoment gibt es mehrere Wege, die alle richtig sind: Mit der Fähre nach Schlögen, weiter am Nordufer, oder durch die Schlögener Schlinge auf zwei Rädern oder entspannt mit dem Donaubus (Längsfähre Au–Grafenau). Der Donauradweg erlaubt hier etwas, das man sonst selten findet: Flexibilität ohne Stress.
Genuss liegt am Weg, nicht am Ende.
Diese Tour verlangt keine Umwege – die Kulinarik liegt direkt an der Strecke. Mostkellereien, Wirtshäuser, Hotels und kleine Standln reihen sich wie selbstverständlich aneinander. Man hält an, wenn es passt. Hier wird nicht inszeniert, hier wird aufgetischt. Ehrlich, regional, radlerfreundlich.
- Thalhammers, Feldkirchen – ehrliche Wirtshausküche
- Wögerer, Feldkirchen – regionale Klassiker
- Hotel Restaurant Faustschlössl, Feldkirchen – feiner Genuss nach dem Radeln
- Donautaler Mostkellerei, Obermühl – Mostkultur pur
- Hotel Wesenufer, Waldkirchen – Donau-Blick inklusive
- Gasthof Luger, Neustift – bodenständig & herzlich
- Hotel Donauschlinge, Haibach – Genuss mit Panorama
- donAu-Stand'l, Au an der Donau – unkompliziert & radlerfreundlich
- Radlerbauernhof Moser, Mitterkirchen – ankommen, abschalten
Infos zur Route
- Streckenlänge: ca. 41 km
- Dauer: 3 Stunden (je nach Stopps)
- Start/Ziel: Eferding – Clam – Grein
- Schwierigkeit: leicht
- Highlights für Radler:innen: flaches, entspanntes Radeln, Genuss statt Kilometerjagd, echte Donaukultur erleben
- Ideal für: Genussradler, E-Biker, Kulturfans, Familien
Fazit
Diese Donauradweg-Etappe ist kein Highlight-Marathon. Sie ist ein Fließen. Zwischen Rad und Zille, Mostglas und Flussufer, zwischen Bewegung und Pause.
Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Hier dreht sich nicht alles ums Ankommen – sondern ums Unterwegssein.
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