Bergtour vom Offensee zum Wildensee
von Sabine Neuweg und Alois Peham
Wir starten vom ehemaligen Restaurant und wandern am Offensee entlang und weiter auf der Forststraße bis zum Rastplatz beim Beginn des Anstieges. Hier mündet auch der Weg vom zweiten Parkplatz ein. Schnell kommt man über freie Waldlichtungen höher. Kurze Holzstiegen helfen über die steilsten Abschnitte und zwei Bänke laden über einer steilen Wand zur Trinkpause. Auf einer langen Stiege entlang einer Felswand geht es höher und nach einer flacheren Querung ist das Rinnerboden-Bründl erreicht. Eine willkommene Erfrischung, bevor man ein Geröllfeld in Serpentinen überwindet und über Felsen ein kleines Hochtal erreicht und bald darauf die Rinnerhütte. Eine längere Einkehr ist angesagt. Wir wollen uns für die Nacht am Wildensee stärken. Der Weg entlang des Bächleins durch den Rinnerboden zum Wildensee ist einer der schönsten Wegabschnitte. Neugierig beschnuppert uns das Jungvieh, als wir unweit des Sees unseren Schlafplatz einrichten. Gegen Abend ziehen sie ab und suchen sich ihrerseits einen Lagerplatz. Ein Teil unserer Gruppe gibt sich der Idylle hin, genießt ein Bad im Wildensee und erfrischt sich am munter sprudelnden Jungfrauenbründl. Nur eines lenkt ab, es ist das Spiegelbild des Rinnerkogels im See und das zieht zwei von uns unaufhaltsam ganz nach oben zur abendlichen Aussicht über die Almen und Gipfel des Toten Gebirges. Im tief unten liegenden Wildensee erwartet uns dann angenehme Erfrischung zur Belohnung unseres Berglaufes. Käse und Wein eröffnen eine Bergnacht und erleuchtet vom Mond schlummern wir dem Morgen entgegen. Ein kräftiges Frühstück bei der Rinnerhütte und das Bad im Offensee nach dem Abstieg sind für unsere Nacht in den Bergen der perfekte Abschluss.
"Eine unvergessliche Nacht unter einem vollmondhellen Himmel beim Wildensee. Phantastische Nebelgebilde schwebten über dem Wasser, hervorgezaubert von der zunehmenden Kühle des Abends"
Daten und Fakten
Ausgangspunkt: Von der B 145 etwa 2 Kilometer nach Ebensee zweigt eine 9 Kilometer lange Straße hinauf zum Offensee ab. Dort hat man die Wahl zwischen zwei Ausgangsmöglichkeiten. Der erste Parkplatz liegt bei dem seit einigen Jahren geschlossenen Restaurant, der zweite am Ende der Straße.
Charakteristik: Schöne Bergtour auf markierten Wegen und Steigen mit kurzen gesicherten Abschnitten. Keine technischen Schwierigkeiten. Steilere Abschnitte im ersten Teil beim Anstieg zum Rinnerkogel. Quellen findet man etwa ½ Stunde vor der Hütte und am Wildensee.
Varianten: Sehr schön ist der Weiterweg zur wunderschön auf der Wildenseealm gelegenen Wildenseehütte, einer Selbstversorgerhütte des Alpenvereins mit 20 Schlafplätzen. Für den Zutritt braucht man einen AV-Schlüssel, den Mitglieder bei den Alpenvereinssektionen erhalten.
Zeiten & Höhen: Gehzeit: 8 - 9 Stunden mit Besteigung Rinnerkogel, Distanz: 21 km, Höhenmeter: 1600, Parkplatz Offensee (655 m) – Rinnerhütte (1473 m) – Rinnerkogel (2012 m) – Wildensee (1530 m) – Wildenseealm (1520 m)
2012 m: Der Rinnerkogel überragt diese Tour und der Blick vom breiten Gipfelrücken bietet einige Überraschungen. Tief unten liegt der Wildensee und weit hinten ist sogar der Almsee zu sehen. Von felsig karg bis blühend grün, das Tote Gebirge zeigt sich in seiner ganzen Vielfalt.
Einkehr: Eine guter Rast- und Einkehrplatz ist die Rinnerhütte. Liegestühle und eine Hängematte sind nicht nur für die völlig Erschöpften gedacht, sondern vor allem für jene, die den Müßiggang in den Bergen suchen. Kleine Jausen, Suppen, Eierspeisen und zum Abschluss Pofesen, kein Berggeher muss sich hungrig auf den Weiterweg machen. Für Übernachtungen stehen 35 Lager bereit. Öffnungszeit: Ende Juni bis Mitte September täglich, sonst an schönen Wochenenden.
Internet: www.ebensee.at
GPS: Garmin-GPS-Datei finden Sie auf www.nachrichten.at/freizeit-tipps/tourentipps
Karten: freytag & berndt Nr. 5281, Kompass Nr. 20, AV-Karte Nr.15/1
Eine Nacht in den Bergen: Campieren in den Bergen ist eine Naturerfahrung, die bei Schönwetter und Vollmond zu einem einzigartigen Erlebnis werden kann. Eine Unterlagsmatte und ein Schlafsack, durch einen Biwaksack vor Feuchtigkeit geschützt, genügen. In OÖ und der Steiermark wurde das Gesetz mit Augenmaß gemacht und man darf oberhalb der Waldgrenze campieren. Dass man auf Tiere und Pflanzen Rücksicht nimmt und den Platz wieder sauber verlässt, ist selbstverständlich.
Kontakt & Service
Tourismusverband Traunsee-AlmtalToscanapark 1
4810 Gmunden
Telefon +43 7612 74451
E-Mail info@traunsee-almtal.at
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