© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Stefan Mayerhofer: Eine Skifahrerin fährt eine Piste in der Skiregion Hochficht am Böhmrwald hinunter.
© Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Moritz Ablinger: Skifahren am Hochficht
Skifahren am Hochficht
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Skitour übers Höllengebirge

„Übers Gebirg gekommen“ schreiben wir ins Gipfelbuch des Brunnkogels. Der Abstecher zu diesem Gipfel gehört zu einem der Höhepunkte dieser eindrucksvollen Skitour, die vom Feuerkogel zum Hochlecken und weiter durch das Aurachkar zur Taferlklause führt.

zu zweit
mit Freunden
allein
Winter

von Sabine Neuweg und Alois Peham

Der Wetterbericht meldet für den nächsten Tag herrliches Bergwetter. Bei solchen Aussichten sind wir nicht mehr zu halten und fahren noch am späten Nachmittag von Ebensee mit der Seilbahn hinauf auf den Feuerkogel. Wir wollen das Höllengebirge von Ost nach West überqueren. Die meisten Tourengeher machen diese Überquerung in einem Tag, uns lockt die Chance, die ersten zu sein, die ihre Spuren durch den Neuschnee ziehen und so planen wir eine Übernachtung auf der Rieder Hütte. Bei der Bergstation der Seilbahn startet man diese Tour und erreicht vorbei an den Hütten am Feuerkogel den Sattel unter dem Heumahdgupf. Nach einer kurzen Abfahrt ins Edltal folgt man den Stangen der Wintermarkierung. Noch bevor wir nach knapp eineinhalb Stunden unser Tagesziel erreicht haben, schiebt sich der Große Höllkogel ins Blickfeld. Bald darauf stehen wir vor der Rieder Hütte und werden von Peter, dem Hüttenwirt, freundlich begrüßt. Er kommt aus Bayern, was nicht zu überhören ist, hat aber auch österreichische Wurzeln, sein Vater ist Tiroler. Er liebt die Berge und besonders die Abwechslung hier. Am sonnigen Mittwoch dieser Woche, so erzählt er uns, kamen 70 Tagesbesucher mit Schneeschuhen und Tourenskiern vom Feuerkogel herüber, am nächsten Tag bei Schneefall keiner, heute sind wir vier die einzigen. Wir spuren noch hinauf zum Mittleren Kesselgupf oberhalb der Hütte, um die herrliche Abendstimmung und die Ausblicke zu genießen. Selbstgebackenes Brot und ein köstliches Gulasch schmecken uns dann besonders gut und wir sitzen zufrieden beim Kachelofen, während der Vollmond durch das Fenster blinzelt und die Umgebung hell erleuchtet.

 

Einsame Spuren am Plateau 

Ein strahlend schöner Tag erwartet uns am nächsten Morgen und bald tauchen wir ein in die unberührte Berglandschaft. Durch eine 15 Zentimeter hohe Neuschneeauflage ziehen wir ohne große Anstrengung unsere Spuren. Wir passieren das Hochhirn, gleiten hinab ins Franzental und unter dem wuchtigen Grünalmkogel erreichen wir nach gut zwei Stunden die Pfaffengrabenhöhe. Eine traumhafte Abfahrt führt uns über 350 unverspurte Höhenmeter hinab in den Pfaffengraben. Hier verlassen wir die über die Gaisalm zum Hochleckenhaus weiterführende Skitourenmarkierung und steigen über einen etwas steileren Hang entlang einer Felsflanke nach Norden hinauf zum Sattel zwischen Hochleckenkogel und Brunnkogel. Ein Rudel Gämsen beäugt uns neugierig auf den letzten Metern des flachen Gipfelrückens des Brunnkogels und bald stehen wir unter dem 14 Meter hohen imposanten Kreuz, auf dem mit Scherenschnitten verschiedene Berufsgruppen dargestellt sind. Über den Vorderen Langbathsee schweift der Blick zum Traunstein. Die Felle bleiben zunächst an den Skiern, wir queren südlich des Hochleckenkogels bis unter das Jagerköpfl. Hier beginnt die Abfahrt durch das Obere Aurachkar und oberhalb eines Grabens fahren wir durch freie Flächen zwischen den Latschen talwärts. Das Kar wird steiler und immer imposanter. Nach einer Engstelle - hier ist es oft ratsam, die Ski abzuschnallen - weitet sich das Kar wieder, man kommt in Waldpassagen und erreicht schließlich eine Piste und bald darauf die Forststraße, die geradewegs  zum Parkplatz bei der Taferlklause führt.

Daten und Fakten

Ausgangspunkt: Bergstation der Feuerkogelseilbahn Ebensee, für die Rückfahrt von der Taferlklause zur Talstation der Seilbahn stellt man am besten ein zweites Auto ab oder organisiert ein Taxi

Charakteristik: lange, eindrucksvolle Skitour ohne große technische Schwierigkeiten, stabiles Wetter und gute Sicht notwendig, durchgehende Stangenmarkierung, wird meist erst im Frühjahr gegangen, wenn die Abfahrt durchs Aurachkar möglich ist, Schwierigkeit: II, Lawinengefahr: mäßig, nur in den steilen Abschnitten im Aurachkar ist Vorsicht geboten, Ausrichtung Abfahrt: Nord

 

Zeiten & Höhen: Gehzeit: 6 – 7 Stunden, Distanz: 17 km, Höhendifferenz: Anstieg 850 m, Abfahrt 1700 m, Feuerkogel (1592 m) – Rieder Hütte (1752 m) – Hochhirnsattel (1780 m) – Franzental (1600 m) - Pfaffengrabenhöhe (1691 m) – Pfaffengraben (1350 m) – Brunnkogel (1708 m) -  Taferlklause (760 m)

Einkehr und Übernachtung: Rieder Hütte, Tel. 0676/7360535

Karten: Freytag & Berndt Nr. 5503, Kompass Nr. 18

Internet: www.feuerkogel.net, www.riederhuette.eu

Buchtipp: Neuweg/Peham: Schutzhütten. Touren – Wanderwege – Geschichte. Ennsthaler Verlag, Steyr 2004 ISBN 3-85068-604-3

Kontakt & Service

Tourismusverband Traunsee-Almtal
Toscanapark 1
4810 Gmunden

Telefon +43 7612 74451
E-Mail info@traunsee-almtal.at
Web www.traunsee-almtal.at

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