Etappe 1: Donaulimes – Im Reich der Römer
Die erste Etappe dieser genussvollen Flussradtour auf der Suche nach der Faszination des UNESCO-Welterbes Donaulimes führt von der Dreiflüssestadt Passau stromabwärts durch die tief eingegrabene Donauschlucht der Oberen Donau zum berühmten Naturwunder Schlögener Donauschlinge. Hier auf der römischen Seite der legendären Militärgrenze lassen Landschaft, Ausgrabungen, Visualisierungen, ... die Welt der Römer nachfühlen. Zudem bietet der Hl. Severin sehr persönliche Videoeinblicke in seine Zeit.
Highlights:
Dreiflüssestadt Passau – die viel fotografierte Altstadthalbinsel zwischen Donau und Inn lädt mit berühmten Sehenswürdigkeiten und einer verwinkelten Altstadt zum Entdecken ein. Kunstvolle historische Fassaden, imposante Prachtbauten wie der Dom St. Stephan, die fürstbischöfliche Residenz, das Rathaus, die Veste Oberhaus, ... zeugen von Wohlstand durch die drei Flüsse - Donau, Inn und Ilz - sowie einem Jahrhunderte währenden Zentrum geistlicher und weltlicher Macht!
Vom Hauptbahnhof gehts mit dem Rad durch die jüngeren „Straßenschluchten“ der Altstadthalbinsel hinunter zum Inn - zur Marienbrücke.
Die Radroute führt uns in einer Schleife durch die mittelalterliche Passauer Innstadt zum Römermuseum Kastell Boiotro – einem Römer-Highlight! Die Ausgrabungsstätte samt Museum lässt die Welt der Römer in Passau greifbar werden. Und bietet Schlüsselinformationen zum Entdecken der Faszination „Donaulimes“. Einfach darauf einlassen ;-)
Tipp 1: Die Radständer befinden sich in Fahrtrichtung gefühlt hinter dem Museum - also die Innstadt-Schleife ausfahren.
Tipp 2: Am Scheitelpunkt der Innstadt-Schleife bietet sich ein kurzer Abstecher zur Kirche St. Severin an. Leider ist diese oft verschlossen.
„Mens sana in corpore sano“ (= ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) - Nach dem “geistigen“ Museum beginnt der „körperliche“ Radspaß. Kurz durch urbanes Siedlungsgebiet, dann erreichen wir gleich nach dem Bahnübergang das baumgesäumte Donauufer. Hier lohnt sich in der kleinen parkartigen Anlage ein Abstecher zum Wasser – herrlicher Blick auf die drei Flüsse Passaus! Inn, Donau und Ilz lassen sich schön an unterschiedlichen Wasserfarben erkennen. Ob die Wachsoldaten des im Nahbereich gelegenen Kastells Boiodurum auch über dieses Farbenspiel philosophiert haben?
Wir verlassen das römische Siedlungsgebiet und folgen dem Donaulimes stromabwärts - teils durch urigen Uferwald, teils durch urbanes Gewerbegebiet. Bei der städtischen Kläranlage weist ein Schild auf die Ausgrabungsstätte „Römischer Wachturm“ hin. Dieser war Bestandteil der Wachturmkette entlang des Donaulimes. Leider ist er durch seine Lage im Betriebsareal, nur mit Voranmeldung zu besichtigen. Tipp: Im Römermuseum Kastell Boiotro verdeutlicht ein Modell dieses Wachturms seine Funktionsweise.
Mit dem Grenzübertritt nach Österreich wird die Landschaft naturnaher: Wir radeln in die tief eingegrabene Donauschlucht des „Oberen Donautals“ - mit über 90 km eines der längsten Durchbruchstäler der Donau! Das steile Südufer prägen Fichten-Nutzwälder, in den unzugänglichen Steilflanken des Nordufers überdauerten die letzten (!) großen Hang- und Schlucht(ur)wälder Mitteleuropas. Den Talboden füllt der mächtige Donaustrom. Kein Wunder, dass dieses Tal zum Europaschutzgebiet erhoben wurde! Der bequeme Radweg folgt - aus Platzgründen – meist der Nibelungenstraße. Vereinzelt geht`s auf kleinen Nebenstraßen über eine der wenigen Schwemmlandterrassen. Genussvoll radeln wir stromabwärts. Grandiose Donau- & Talflankenblicke, Engpassagen, Schwemmlandterrassen, Burgen, ... schüren den Entdeckergeist. Im Flowgefühl des Donauradelns wird die natürliche Schutzwirkung des breiten Donaustroms bewusst - ein nasser Limes. Wie einst Raststationen wichtige Bestandteile des römischen Straßennetzes waren, so säumen heute Römer-Rastplätze den Radweg. Sie bieten unterschiedliche Einblicke in das römische Leben: Donaugrenze, Zollwesen, frühes Christentum, ... Ein ganzes Stück später beeindruckt das mächtige Kraftwerk Jochenstein. Es ist quasi eine Hommage an römische Ingenieurskunst: Vermessungstechnik, Opus caementicium (römischer Beton), Aquädukte, Schöpfräder, Mühlräder, ... schießt es durch den Kopf. Schmunzeln lässt die Erkenntnis, dass römischer Beton mitunter länger hält als moderner ;-). Kurz nach dem Kraftwerk erinnert eine Replik eines römischen Meilensteines an die im Nahumfeld verlaufende Römerstraße. Sie war nicht nur wichtiger Militär- und Handelsweg, sondern auch Rückzugsroute der letzten Römer Passaus auf ihrem Weg nach Lauriacum (Enns).
Der schmucke Donaumarkt Engelhartszell lädt - nahezu in Etappenmitte - zum Verweilen ein. Die historischen Fassaden im Ortskern erzählen von Wohlstand als mittelalterliche Mautstation. Berühmt ist das örtliche Stift Engelszell für seine atemberaubende Stiftskirche – ein Rokoko-Juwel Österreichs! Tipp: Sollte man gesehen haben. Danach wirds hügeliger. Die humanen Anstiege werden mit Genussabfahrten belohnt. Nächster Halt „Burgus Oberranna“ – ein Römer-Highlight! Ein Schutzbau lässt die Ausgrabungsstätte eines in Österreich einzigartigen Quadriburgus hautnah erleben. Sie zeigt auch, dass diese Befestigungsanlage des Donaulimes keineswegs nur puristischer Zweckbau war. Lifestyle, ein römisches Grundrecht.
Das letzte Stück dieser Etappe ist weiter hügelig. Am alten Überfuhrort Wesenufer vorbei radeln wir zum finalen Highlight – das berühmte Naturwunder Schlögener Donauschlinge & der Römerpark Schlögen! Tief eingegraben wechselt die Donau hier innerhalb weniger Kilometer zweimal ihre Fließrichtung um nahezu 180°. Die Römer erkannten das strategische Potenzial und errichteten in der ersten Ausbiegung ein Kastell (100 – 150 Mann) samt Hafen. Die Ausgrabungen im Römerpark bringen diese Wehranlage und das Leben in ihr näher. Ein grandioser Abschluss!
Beschilderung:
Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, wurde dieser Themen-Radweg mit einem eigenen Radleitsystem gekennzeichnet. In der Anwendung gibt es Adaptionen für das Bayerische und das Oberösterreichische Landesradleitsystem.
Besonderer Hinweis:
Achtung! Grenzübertritt Oberösterreich – Bayern bei Passau. Reisepass nicht vergessen!
Tipp: Wer das prunkvolle Passau nicht kennt, sollte auf diesem Weg zumindest einen Abstecher zum Dom machen! Heute kaum mehr bewusst: Die Altstadthalbinsel war bereits vor Jahrtausenden wertvolles Siedlungsgebiet – sie bot durch den Zusammenfluss der drei Flüsse hervorragende Handelsmöglichkeiten, ist durch ihre erhöhte Lage hochwassersicher und bot als Halbinsel natürlichen Schutz. Vor den Römern befand sich hier die spätkeltische Großsiedlung Boiodurum (Zentrum befand sich am Domberg). Aus bisher ungeklärten Gründen gaben die Kelten diese um 50 – 30 v. Chr. auf. Die Römer besetzten um 50 n. Chr. das heutige Passau und errichten am Ortsspitz ein kleines Kastell Boiodurum. Im Umfeld entwickelte sich eine florierende Zivilsiedlung samt Donauhafen. Zu dieser Zeit war das Verhältnis zu den freien Germanen verhältnismäßig entspannt. Blickt man von der Marienbrücke zurück, lassen sich die erhöhte Lage der Halbinsel samt Domberg und der Ortsspitz gut erkennen.
Mit der Überquerung des Inns wechseln wir nicht nur von der römischen Provinz Raetien in die Provinz Noricum, sondern auch vom gallischen Zollbezirk (Atlantik – Inn) in den illyrischen Zollbezirk (Inn – Schwarzes Meer). Das bedeutet, hier musste Binnenzoll für Transferwaren entrichtet werden. Das konnte für die Pächter der Zollstationen ein einträgliches Geschäft sein. Kein Wunder also, dass Zöllner nicht das beste Ansehen hatten! Um 90 n. Chr. verstärkte sich die Bedrohungslage und der Donaulimes wurde ausgebaut. Hier am südlichen Innufer entstand an der Mündung des Inns in die Donau ein zweites - rund 14.000 m² großes - Kastell (300 Soldaten) samt umliegender Zivilsiedlung. Dieses übernahm den Namen Boiodurum.
Ab Mitte des 2. Jhdts. wurde auf der Halbinsel ein drittes, größeres Kastell (1.000 Soldaten) errichtet - Batavis. Der römische Stützpunkt wuchs beständig zu einem bedeutenden Schifffahrts-, Verkehrs- und Handelszentrum heran.
Das erste Mal begann das Römische Reich in der Mitte des 3. Jhdts. zu bröckeln: Innere Kämpfe schwächten das Reich, die Germanen drangen immer öfter in die Provinzen ein. In dieser Zeit zerstörten die Alemannen die beiden Kastelle auf der Halbinsel (Batavis + Ortsspitz), das Kastell am südlichen Innufer (Boiodurum) und die dazugehörigen Zivilsiedlungen. Die Folge: eine Neuorganisation der Grenzverteidigung! Die Truppenstärke in den Kastellen wurde reduziert, dafür im Hinterland schnell verfügbare Hilfstruppen installiert. Baulich verkleinerte man die Kastelle, verstärkt sie aber. Alternativ verlegte man die Zivilsiedlungen in die Kastelle - Festungsstädte waren geboren. So entstand Ende des 3. Jhdts. auf der Halbinsel die massive Festungsstadt Batavis und am südlichen Innufer das burgartige Kleinkastell Boiotro. Boiotro ist übrigens eine Verniedlichung von Boiodurum. Tja, die Römer scherzten auch gerne.
Im Jahr 476 n. Chr. brach das Römische Reich mit der Absetzung des letzten römischen Kaisers Romulus Augustulus zusammen. Die germanischen Stämme drängten nach und übernahmen die Vorherrschaft. Eine Weltmacht voller Licht und Schatten verblühte.
In dieser Zeit des Zusammenbruchs wirkte Severinus. Der römische Missionar ließ in Boiotro ein kleines Kloster errichten. Die Kirche St. Severin unweit des Kastells Boiotro dürfte auf dessen Grundmauern errichtet worden sein. Als Batavis militärisch nicht mehr zu halten war, organisierte er den Rückzug der römischen Bevölkerung nach Lauriacum (Enns). Später wurde er für seine Taten heiliggesprochen.
Tipp: Severinus von Noricum bietet uns an drei ausgewählten Stellen sehr persönliche Videoeinblicke in seine turbulente Zeit!
Zu finden sind diese AR-Einblicke nur hier:
DONAUKRAFTWERK JOCHENSTEIN VERBUND Energieerlebnis Jochenstein – 3D Rundgang durch die Wasserkraft
Das Donaukraftwerk Jochenstein verbindet Österreich mit Bayern und ist öffentlicher Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer. Seinen Namen verdankt das Kraftwerk dem sagenumwobenen Jochensteinfelsen, der Sitz der Donaunixe ISA, der Schwester der Loreley.
Jochenstein wird von Fachleuten oft als schönstes Flußkraftwerk Österreichs bezeichnet.
Im Informationszentrum über Engergiewirtschaft am österreichischen Ufer erfahren Sie Interessantes über das Kraftwerk selbst und über Wasserkraft. Hier befindet sich auch ein Info-Computer, der Sie mit Tipps für den Donauradweg zwischen Passau und Wien versorgt.
VERBUND Energieerlebnis Jochenstein – 3D Rundgang durch die Wasserkraft
Kinder und Familien tauchen ein in die Welt des Donaukraftwerks Jochenstein und erleben einen Kraftwerksrundgang mit 3D-Effekten. Kern des Rundgangs ist eine Handy-App, mit der das Smartphone der Besucher zur 3D-Brille hochgerüstet werden kann. Die Stromerzeugung mit allen Zusatzanlagen geschieht völlig versteckt unter Wasser oder hinter Mauern. Mit der Gratis-App „Energieerlebnis Jochenstein“ und der handlichen Virtual-Reality-Brille entdecken die Besucher verborgene Geheimnisse der Wasserkrafterzeugung. Die Besucher beobachten heimische Fische am Donaugrund, entdecken die Leistung der Kraftwerke als Müllsammler. Höhepunkt ist die virtuelle Fahrt in eine Kaplan-Turbine.
Der virtuelle Besuch ist kostenlos, Entlehngebühr für die Virtual Reality Brille.
Zusätzlich können Kraftwerksführungen im denkmalgeschützten Donaukraftwerk Jochenstein gebucht werden. Anmeldung und Infos im Haus am Strom: www.hausamstrom.de
Das Donaukraftwerk Jochenstein liegt im Grenzgebiet Oberösterreich – Bayern und verbindet beide Bundesländer seit Jahrzehnten.
Hinweis:
Die Webcam ist am Aussichtspunkt des Donauschlingen Blickes montiert und liefert einen wunderschönen Blick auf die 180-Grad-Kehre der Donau.
Donaukraftwerk Jochenstein
Die neugestaltete Kraftwerksausstellung im zweistaatlichen Donaukraftwerk Jochenstein, befindet sich auf der österreichischen Seite. Kern des Rundgangs ist eine Handy-App, mit der das Smartphone der Besucher zur 3D-Brille hochgerüstet werden kann. Einzigartige Virtual-Reality-Technik lüftet das Geheimnis um die Stromerzeugung und das Leben in der Donau. Das beeindruckende Bauwerk des Kraftwerks Jochenstein begeistert seit Jahrzehnten die Besucher. Die Herausforderung bestand darin, die unsichtbaren Anlagenteile für die Besucher erlebbar zu machen. Die Stromerzeugung mit allen Zusatzanlagen geschieht völlig versteckt unter Wasser oder hinter Mauern. Mit der Gratis-App „Energieerlebnis Jochenstein“ und der handlichen Virtual-Reality-Brille entdecken die Gäste verborgene Geheimnisse. So wird erstmals das 7,4 Meter große Laufrad in Originalgröße oder die Funktionsweise der Rechenreinigung und der Energieableitung sichtbar. Ein starkes W-Lan erlaubt den freien Download der App auf das eigene Smartphone. Die zusammenklappbare Virtual-Reality-Brille kann beim Automaten im Infocenter oder im Haus am Strom gekauft oder entliehen werden:
Wenn einmal die Luft ausgeht oder nicht mehr alles rund läuft, schafft der ÖAMTC Fahrrad-Stützpunkt Abhilfe
Es handelt sich dabei um 1,4 Meter hohe Service-Stationen, die mit einer Aufhängevorrichtung für Fahrräder, einer Luftpumpe sowie Handwerkzeugen wie Schraubenzieher, Inbus- und Schraubenschlüssel etc. ausgestattet sind und an denen kleinere Gebrechen am Fahrrad bequem und kostenlos selbst behoben werden können.
Info: Gemeindeamt Haibach ob der Donau
Tel.: +43 (0) 72 79 / 82 35
A guates Tröpferl...
Das Donautal hat ein äußerst ästhetisches Erscheinungsbild, das seinen Höhepunkt wohl hier in der Schlögener Schlinge findet. Hier zeigt sich die Kraft und Schönheit der Natur. Gewässer sind seit jeher für den Menschen von Bedeutung gewesen. Durch die Schifffahrt kam und kommt auch heute noch der Donau eine wichtige Rolle zu. Eine weniger bekannte Nutzung im Donautal ist der Anbau von Wein. Zwischen 1000 und 1300 n. Chr., in der mittelalterlichen Wärmezeit, wurde in den Durchbruchstälern und in den niederen Lagen Oberösterreichs Wein angebaut. Auf der Höhe von Inzell, am linken Hang des Donautales gab es eine kleinräumige Weinanlage mit Mauern und Treppenverbindungen. Heute ist sie komplett mit Gebüsch überwuchert. In Hilkering, nahe Aschach wird aktuell wieder Wein angebaut.
Hoch oben, inmitten der Schlögener Schlinge thront das sogenannte Kerschbaumer Schlössl - wie es zu seinem Namen kam, und was "Der verfluchte Kirschenkern" damit zu tun hatte, erfahren Sie in der gleichnamigen Donau-Sage.
Einer von 20 Römer-Rastplätzen am Donauradweg in Oberösterreich lädt radelnde Gäste in Waldkirchen am Wesen zum Energietanken ein und bietet Informationen über das römische Erbe, den Donauradweg und die Standortgemeinde.
Die Rastplätze bestehen aus einer Sichtbetonsäule, die an einen römischen Meilenstein erinnert, einen vom Künstler Miguel Horn geschaffenen Römerkopf trägt und Informationen über die Standort-Gemeinde, den Donauradweg und die Römer beinhaltet, sowie einer 5 Meter langen Rastbank in Beton und Stein und einem befestigten Boden aus Donau-Kieselsteinen. Die Architektur lehnt sich an Gestaltungselemente der Römerzeit an.
Der Entwurf für die Römer-Rastplätze entstammt einem Wettbewerb, der gemeinsam mit der Kunstuniversität Linz ausgerichtet und vom Studenten Lukas Beltrame gewonnen wurde. Ein wichtiger Partner bei der Errichtung der Plätze ist die Bauakademie in Steyregg, die mit ihren Lehrlingen alle Einbauteile für die Plätze hergestellt haben.
Diese Nachbildung des verschollenen Römischen Meilensteines aus dem 3. Jhdt. nach Chr., wurde nach alten Vorlagen rekonstruiert und am Donau-Landesausstellungs-Weg beim Donaukraftwerk Jochenstein aufgestellt. Vor Jahrzehnten wurde die Inschrift auf dem alten römischen Meilenstein bei Jochenstein abgezeichnet und ist allein erhalten geblieben. Der aus der Zeit des Kaisers Caracalla stammende Stein soll im 18. Jhdt. zerhauen worden sein, nur seine Maße und die darauf angebrachte Schrift sind überliefert. Die Lesung und die Übersetzung der Inschrift, von der insgesamt sechs Abschriften bekannt sind, lautet nach Gerhard Winkler: IMPERATOR CAESAR MARCVS AVRELIVS ANTONINVS PIVS FELIX AVGVSTVS PARTHICVS MAXIMVS BRITTANICVS MAXIMVS TRIBVNICA POSTESTATE VX IMPERATOR III CONSVL DESIGNATVS IIII VIAM IVXTA AMNEM DANVVIVM FIERI IVSSIT A BOIIDVRO IN es folgen einige ungedeutet Buchstaben MILIA PASSVVM XV. Übersetzung: Imperator Caesar Marcus Aurelius Antoninus, der fromme und glückliche Augustus, größter Sieger über die Parther, größter Sieger über die Britannier, Inhaber der tribunizischen Gewalt zum 15. Mal, dreimal zum Imperator ausgerufen, zum 4. Mal zum Konsul designiert, ließ eine Straße entlang der Donau anlegen, von Boiodurum nach ... 15 Meilen.
Das Donautal hat ein äußerst ästhetisches Erscheinungsbild, das seinen Höhepunkt wohl hier in der Donauschlinge Schlögen findet. Hier zeigt sich die Kraft und Schönheit der Natur.
Die Donauschlinge Schlögen wurde 2008 zum „Naturwunder Oberösterreich´s“ ernannt. Diese – epigenetische Durchbruchstal genannt – Rarität ist entstanden, als sich die Donau in den weichen Schichten des Tertiär ihr mäanderförmiges Bett suchte und dieses später auf dem harten Granitgestein beibehalten musste. Durch die nachfolgende Hebung der Landmasse grub sich die Donau fast 300 m tief ein und schuf auf diese Weise das Engtal, welches in der Schlögener Donauschlinge nahezu einen vollen Kreis bildet.
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4. Speziell für Mountainbiker - Fair Play Regeln:
Mountainbiken gehört zu den schönsten Freizeitsportarten in freier Natur. Beim Biken und auf Mountainbiketouren lassen sich Berge und Seen, Almen und Hütten ganz neu erfahren. Einige Regeln für das Fair Play im Wald helfen, beim Mountainbiken konfliktfrei unterwegs zu sein.
a. Fußgänger haben Vorrang: Wir nehmen Rücksicht und sind freundlich zu Fußgängern und Wanderern. Bei Begegnungen benützen wir die Fahrradklingel und fahren langsam vorbei. Ohnehin meiden wir stark begangene Wege. Rücksicht auf die Natur: Wir hinterlassen keine Abfälle.
b. Auf halbe Sicht fahren: Wir fahren mit kontrollierter Geschwindigkeit, bremsbereit und auf halbe Sicht, besonders bei Kurven, weil jederzeit mit Hindernissen zu rechnen ist. Fahrbahnschäden, Steine, Äste, zwischengelagertes Holz, Weidevieh, Weideroste, Schranken, Traktor-Forstmaschinen, Fahrzeuge von Berechtigten sind Gefahren auf die wir gefasst sein müssen.
c. ‚Don´t drink and drive!’ Kein Alkohol auch beim Mountainbiken. Rücksicht an der Raststation (Umgang mit Radständer, verschmutzten Schuhen oder Kleidung).
Erste Hilfe leisten ist Pflicht!
d. Markierte Strecken, Fahrverbote und Sperren: Halte dich an markierte Strecken und Absperrungen und akzeptiere, dass diese Wege primär der land- und fortwirtschaftlichen Nutzung dienen!
Sperren sind oft unvermeidbar und in deinem eigenen Interesse. Rad fahren abseits der Route und außerhalb der freigegebenen Zeiten ist strafbar und macht uns zu illegalen Bikern.
e. Wir sind Gäste im Wald und benehmen uns wie Gäste, auch gegenüber dem Forst- und Jagdpersonal. Beim Mountainbiken sind Handy und Musik-Player tabu! Volle Aufmerksamkeit ist gefragt.
f. Vermeiden wir unnötigen Lärm. Aus Rücksicht auf die frei lebenden Tiere fahren wir nur bei vollem Tageslicht. Wir fahren prinzipiell immer (auch bergauf) mit Helm! Notfallpaket mitnehmen: Wir führen immer ein Reparaturset und Verbandszeug mit.
g. Richtige Selbsteinschätzung: Wir überfordern uns selbst weder in fahrtechnischer noch in konditioneller Hinsicht. Nimm Rücksicht auf den Schwierigkeitsgrad der Stecke und schätz deine Erfahrungen und dein Können als Biker genau ein (Bremsen, Klingel, Licht)!
h. Weidegatter schließen: Wir nähern uns dem Weidevieh im Schritttempo und schließen nach der Durchfahrt sämtliche Weidegatter. Vermeiden wir Flucht- und Panikreaktionen der Tiere. Dem Vergnügen und der sportlichen Herausforderung auf dem Berg und im Wald steht damit nichts mehr im Wege!
i. Straßenverkehrsordnung: Auf allen Mountainbikestrecken gilt die Straßenverkehrsordnung (StVO), die wir einhalten. Unser Rad muss deshalb technisch einwandfrei und der Straßenverkehrsordnung entsprechend ausgestattet sein, also mit Bremsen, Klingel, Licht. Wir kontrollieren und warten unsere Mountainbikes ohnehin regelmäßig.
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