2020 anlässlich der Aufstellung am Platz der Begegnung erhielt das Marterl mit der Darstellung des Erzengels Michael, des Heiligen Florian, der Mutter Gottes und Jesus am Kreuz eine neue Säule.
Als Pest oder Pestilenz bezeichnete man in früherer Zeit nicht nur die eigentliche „Beulen- und Lungenpest“ (durch das Bakterium Yersinia pestis ausgelöst), sondern auch alle anderen Infektionskrankheiten, die meist epidemisch auftraten.
1346 erreichte die Pest erstmals in Italien und Südfrankreich Europa. In einer Ansteckungswelle kam sie von Venedig ausgehend 1349 über die Alpen nach Österreich, welche etwa ein Drittel der Bevölkerung dahinraffte, sodass man glaubte, es nahe das Ende der Welt. Es war eine Form der Beulenpest, die aus dem Orient kommend über Venedig nach Kärnten und ganz Österreich kam. Die schrecklichen Berichte aus der Zeit, lassen auf ein Massensterben schließen. Die Schuld daran gab man in den Städten den Juden. Man behauptete, dass sie Brunnen vergiften würden und nachdem man in Braunau in Brunnen und Quellen tatsächlich Säckchen mit giftigen Substanzen gefunden hatte, kam es zu Judenpogromen. Tausende Juden wurden mit dem Schwert hingerichtet oder am Scheiterhaufen verbrannt. Der friedliebende Herzog Albrecht II. versuchte, wie viele andere Landesfürsten, die Juden vor dem Volkszorn zu schützen, doch es gelang ihm nur in den seltensten Fällen.
Dokumentiertes Auftreten der Pest in Oberösterreich war in den Jahren 1349, 1490, um 1500, 1541 bis 1569, 1616, 1633/34, 1644, 1648/51,1679 und zuletzt 1713. Im Zuge dieser letzten Pestepidemie, erließ der Bischof von Passau Verhaltensregeln für die Bevölkerung:
Bei der „Faulfieberpest“ des Jahres 1713 sind rund 60 Tote in Pram und Geiersberg überliefert. Man fand bei den Kirchenrenovierungsarbeiten in Kimpling 1931 eine Pestleiche, über der man eine weiße Schicht von Kalk fand, jedoch nur 70 Zentimeter tief gelegen hatte, obwohl die vorgeschriebene Tiefe etwa das doppelte gewesen wäre.
Anlässlich der Regulierung des Kallhamer Baches, zwischen Kallham und Neumarkt, stießen die Arbeiter auf einen gut erhaltenen Sarg, der ein ebenfalls gut erhaltenes Skelett barg. Der Gemeindearzt Dr. Unterberger erklärte, dass dieses von einem Mädchen herrühre, welches vor ungefähr 200 Jahren (also in etwa in der Zeit des letzten Auftretens der Pest) begraben worden sei. Kurz darauf fanden die Arbeiter ein weiteres jedoch zerfallenes Skelett. An dieser Stelle stand auch ursprünglich die Pestsäule von Neumarkt, unmittelbar neben dem 1939 abgerissenen Bürgerspital. Der Schulleiter Josef Vogl ließ 1904 die Pestsäule auf den Vorplatz der Schule stellen. In manchen Dörfern überlebte kein einziger Mensch. – Rechts die Pestsäule in Neumarkt, am Kainzingerbacherl, wo auch der Pestfriedhof gefunden wurde.
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