Am schroffen Felsabfall unterhalb des Schlosses Neuhaus steht auf einem vorspringenden Granitfelsen ca. 25 m über dem Donauspiegel der Kettenturm, im Volksmund auch Lauer- oder Räuberturm genannt.
Der ursprünglich 18 m hohe Kettenturm weist eine Grundfläche von 8 x 8 m auf. Das Granitmauerwerk aus Bruchstein hat eine Stärke von 1,50 bis 1,70 m. Das zweite Obergeschoss (ca. 1,10 m stark) ist fast zur Gänze eingestürzt.
Das Adelsgeschlecht der Schaunberger erhält 1371 vom Landesfürsten das Recht, eine Maut auf der Donau bei Neuhaus einzuheben. Mit einer über die Donau gespannten Kette werden die Schiffe an der Weiterfahrt gehindert. Nach Bezahlung einer „Maut“ konnte die Fahrt fortgesetzt werden. Willkürliche Mautgebühren führen bald zu Beschwerden der Kaufleute und der Handelsschiffe aus Passau gegen die Schaunberger. 1381 kommt es zu Fehde zwischen dem Landesherren und den Schaunbergern. Schließlich beendet ein Schiedsspruch den Streit und verbietet die Einhebung der Maut. Reste gebrannter Tonziegel zeugen von den Erhaltungsarbeiten unter Albrecht von Sprinzenstein um 1583.
Während des Oberösterreichischen Bauernkrieges 1626 wird die Donau bei Neuhaus neuerlich mit einer Kette gesperrt um die Zufuhr von Soldaten, Waffen und Proviant mit Schiffen in die von den Bauern belagerte Stadt Linz zu unterbinden.
In den Franzosenkriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist die Donau hier das letzte Mal abgesperrt worden. Kaiser Napoleon hat die Kette als „Andenken“ nach Paris bringen lassen. Heute befindet sich die Kette nach Auskunft des französischen Verteidigungsministeriums im Armeemuseum in Paris. Sie ist 180 m lang und 3580 kg schwer.
durchgehend geöffnet
Für Informationen beim Kontakt anfragen.
Bitte teilen Sie uns mit wie wir die Qualität dieses Objekts verbessern können, oder ob sich auf dieser Seite fehlerhafte Informationen (zB. Öffnungszeiten, Kontakt, etc.) befinden.
Bitte alle mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.